Nachts im Park

Direkt bei uns um die Ecke ist der Botanische Garten Singapurs und wir waren, obwohl wir schon einige Wochen hier wohnen, waren wir noch nie da. Sonntag haben wir das endlich mal nachgeholt. Da wir Nachmittags eingeladen waren, konnten wir erst gegen Abend gehen. Das stellte sich aber im Nachhinein als ein echter Glücksfall heraus.

Die ersten Stunden war es noch hell genug, um all die wunderschönen, exotischen Blüten zu fotografierpflücken (eigentlich für Ina, aber ich will sie Euch nicht vorenthalten). Im vergangenen Jahr bin ich auch im Botanischen Garten in Shanghai gewesen, aber dieser ist dann schon etwas ganz anderes. Zum einen gleichen die Wege hier nicht Autobahnen, sondern sind eher schmale Wege. Zum anderen ist die Vegetation selbstverständlich eine ganz andere. Da hier das Wetter Tag ein Tag aus immer gleich warm ist und es eigentlich auch jeden Tag regnet – mal länger mal kürzer – ist hier alles grüner und üppig. Pflanzen, die wir in Deutschland nur mit Mühe und Not (also ich zumindest) in der Wohnung am Leben halten, wachsen hier überall und sind RIESIG groß.

Sogar das Gras sieht hier anders aus. Es sind eher Blätter als Grashalme. Aber dennoch weich. Nicht verwunderlich also, dass auf der großen Wiese mitten im Park überall kleine Grüppchen saßen – hier dürfen sich wegen Corona immer nur fünf Menschen treffen und die Singapurianer*innen halten sich akribisch daran. (Heute habe ich Corona-Abstands-Wächter gesehen und war leider nicht schnell genug, sie zu fotografieren. Aber ich bleibe dran!) Hier herrschen „Law and Order“! Ich sag’s Euch!

Der 60 Hektar große Garten zählt weltweit zu den schönsten Gartenanlagen überhaupt und ich kann nur sagen: Zu Recht! Noch habe ich von den über 3000 tropischen Pflanzenarten, die es hier geben soll, wahrscheinlich nur einen Bruchteil gesehen. Aber COVID-19 wird noch einige Zeit dafür sorgen, dass wir nicht reisen können. Die Zeit können wir dann dazu nutzen, uns zum Beispiel noch mal intensiv die restlichen Pflanzen anzuschauen und natürlich den Ingwer- und den Orchideengarten. Ein Highlight, das wir uns schon angeschaut haben, ist ein ca. fünf Hektar großer, naturbelassener Regenwald. Hier haben wir Bäume, an deren Stämmen kleine Äpfelchen wachsen. Zumindest sahen sie aus wie Äpfelchen. Wenn also jemand von Euch weiß, was das ist, freue ich mich über einen Hinweis im Kommentar. Und dazwischen ein Hahn mit seinen Hennen.

Ziemlich in der Mitte des Parks befindet sich eine Uhr mit den Uhrzeiten von Singapur, London, Vancouver und Tokio. Dieser 3,5 Meter hohe Uhrenturm war 1998 von Lady McNeice gespendet worden, um damit an die Eröffnung des Besucherzentrums zu erinnern. Entworfen wurde er von dem bekannten Singapurianischen Künstler Eng Siak Loy, der für das Design von der Wachspalme inspiriert wurde.

Sie Ihr auf der ersten Uhr sehen könnt, war es bereits 19:00 Uhr und wir wurden hungrig. Im Garten gibt es mehrere nette Restaurant. Weil wir in dem ganz netten nur ein ganzes Menü essen konnten, was uns definitiv zu viel war, sind wir in ein weniger nettes gegangen. War aber ok. Als wir fertig waren, war es dunkel. Die Atmosphäre im Park grandios. Es ist hier auch abends immer noch angenehm war. Überall waren noch Menschen unterwegs. Auf der Wiese saßen noch junge Leute, unterhielten sich, spielten Gitarre, sangen. Relativ dezente Strahler haben die Bäume und Palmen in ein magisches Licht getaucht und über allem stand der Mond am fast wolkenlosen Himmel. Hier war ich nicht das letzte Mal.

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