Sieben Tage Tibet – Die Wachtürme im Tal der schönsten Frauen Tibets

Selbst wenn wir an diesem Tag hätten Radfahren wollen, wäre es nicht möglich gewesen. Manfred hatte sich den Magen verdorben und musste den ganzen Tag das Bett hüten. Da wir aber schon bei unserer Ankunft in diesem wunderschönen Tal beschlossen hatten, dass wir hier einen Tag länger bleiben wollten, war das nur für Manfred doof.

Nach einem ausgiebigen Frühstück bestehend aus gefühlten 100 Eiern haben Helene, mein Mann und ich uns auf den Weg gemacht, das Tal, seine schönen Frauen und seine Wachtürme zu erkunden.

Die Frauen aus dem Dörfern rund um Danda eilt der Ruf voraus, besonders attraktiv und anmutig zu sein. So schön, dass das Tal nach ihnen benannt wurde und auch „Tal der Schönheiten“ genannt wird. Der Legende zufolge hat sich ein Phoenix, der auf seinem Weg zum Mo’erduo Berg (dem Heiligen Berg) über das Tal flog, hier in tausende wunderschöner Frauen verwandelt. Viele dieser wunderschönen Frauen haben aber bereits das Tal verlassen und sind in die Städte gezogen, um dort unter anderem als Models zu arbeiten– wie sollte es anders sein.

Während die Frauen also das Tal verlassen haben, stehen die Wachtürme aber noch immer. Wir hatten sie schon am Tag zuvor gesehen und uns gewundert. Mal steht nur ein einziger Wachturm auf der Spitze eines Hügels, mal stehen mehrere gebündelt an einem der Hänge. Sie sind unterschiedlich hoch und auch auch ihre Struktur ist verschieden. Mal quadratisch, mal fünfeckig, mal sechs- oder achteckig, Es soll sogar einen mit 13 Ecken geben. Alle Wachtürme sind aus eng aneinander gefügten Platten errichtet. Die Höhe der Türme liegt zwischen 16 und 35 Metern und alle Türme sind absolut gerade und sehr regelmäßig. Bewundernswert, bedenkt man, dass sie Türme Archäologen zufolge bereits 1700 v. Chr. erbaut worden sind.

Uns war zwar gesagt worden, dass wir uns die Türme auch von innen anschauen könnten, aber wir haben uns dann doch dafür entschieden, weiter zu wandern und dieses unbeschreiblich schöne Tal auf uns wirken zu lassen. Außerdem hatte Jeremy uns einen gigantischen Wasserfall versprochen. Am Ende des Weges. Aber am Ende unseres Weges lag ein Kloster. Am nächsten Tag sollten wir lernen, dass der Wasserfall definitiv zu weit weg gewesen wäre, um ihn zu Fuß zu erreichen. Aber das Kloster war auch noch mal ein Highlight für sich.

Weil das Tor zum Kloster verschlossen war, haben wir uns auf eine Mauer gesetzt und einfach alles auf uns wirken lassen. Und wie wir da so saßen, kam plötzlich eine Frau auf den Hof, öffnete das Tor und gestikulierte uns, einzutreten. (Wenn ich meinen Film dann endlich mal geschnitten habe, werde ich ihn hier verlinken. Versprochen! Weil, Fotos habe ich leider keine. Doof.)

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